In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli traf Stolberg eine der wohl größten Katastrophen seiner Geschichte. Der Vichtbach trug soviel Wasser durch unsere Stadt, dass der Bach zu einem reißenden Fluss mitten durch unsere Innenstadt und Vororte wurde.
Dabei hinterließ das Gewässer eine Spur der Zerstörung die den Stolbergern nicht nur ihr Zuhause sondern auch ihre Existenz nahm.
Bereits am Morgen danach machten wir uns auf den Weg in die Stadt um Aufnahmen zu machen und zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Einsatzkräfte für Aufräumarbeiten vor Ort. Die meisten Stolberger versuchten selbst zu retten, was noch zu retten war. Ein Bild der Zerstörung im Herzen der Kupferstadt.
Im Verlauf der nächsten Tage entwickelte sich ein noch nie zuvor dagewesener Zusammenhalt und die Menschen aus der Stadt und sogar von weit her begannen sofort damit sich gegenseitig zu helfen.
Ohne die große Hilfe der Menschen von Außerhalb der Stadt, die teilweise hunderte Kilometer reisten, um uns zu unterstützen, wäre Stolberg verloren gewesen. Jedem Helfer gebührt großer Dank und Respekt.
Gleichzeitig nutzten andere bereits am Vormittag nach der Flut die Situation aus und plünderten die zerstörten Ladenlokale. Die Polizei setzte daraufhin eine Hundertschaft ein, um die Diebe zu stoppen.
Einige Stolberger haben sich dazu entschieden, ihre Häuser im Bereich der Innenstadt zu verkaufen oder der Stadt ihren Rücken zu kehren. Zu groß ist die Angst vor einem erneuten Hochwasser.
Die Schäden die die Flutkatastrophe verursacht hat, sind in vielen Fällen durch Geld nicht aufzuwiegen. Einige Flutbetroffene berichten davon, dass ihre Kinder weinen, sobald es stärker regnet und auch sie selbst Angst haben, erneut alles zu verlieren.
Wir können nur hoffen, dass unsere Stadt nie mehr Opfer einer solchen Katastrophe wird und dass der Zusammenhalt, der sich damals gezeigt hat auch in Zukunft durch uns aufrechterhalten wird.