Der Stadtteil Mühle sei laut Polizei der Bereich, der kriminalitätsstatistisch hervorsticht. Daher sei dieser rechtlich geeignet und sinnvoll, um dort eine Überwachung durch mobile Kameratürme durchzuführen.
Die Überwachung von öffentlichen Plätzen sei an strenge Gesetze und Grundregeln gebunden, beginnt die Polizei ihren Vortrag am gestrigen Abend in der Villa Lynen. Zu Gast waren neben der Presse auch Vertreter der Stolberger Politik.
Auf Grund dieser Rahmenbedingungen sei es aber möglich, insgesamt zwei Kameras im Stadtteil Mühle zu platzieren. Eine wird den gesamten Bereich der Mühlener Brücke in alle Richtungen abdecken und eine weitere Kamera die gesamte Salmstraße beobachten.
Ein erhöhtes Einsatzvorkommen sei vor allem in den Nachmittags- und Abendstunden zu verzeichnen. Aus diesem Grund sei geplant den Bereich von 16 bis 24 Uhr zu beobachtet. Dies sei auch nicht an allen Tagen nötig sondern lediglich von Donnerstag bis Montag. Bei Bedarf könne man die Überwachung aber jederzeit einschalten.
Straftaten und aufkommende Streitigkeiten, woraus Straftaten resultieren könnten, sollen auf diese Weise frühzeitig erkannt werden. So könne man gewährleisten, schnellstmöglich Einsatzkräfte vor Ort zu haben.
„Wenn wir die Sicherheitslage auf der Mühle verbessern wollen sind zwei Dinge wichtig, die wir parallel machen müssen: Einerseits binden wir die zahlreichen sehr engagierten Menschen und Projekte vor Ort in gemeinsame Projekte mit ein und fördern somit die Zivilgesellschaft und dadurch die soziale Kontrolle. Ein Beispiel dafür ist die Aktion „Stolberg räumt auf!“, die am 17. Oktober startet, oder der Umbau des Mühlener Marktes, den wir ebenfalls mit breiter Bürgerbeteiligung gestalten. Andererseits bin ich auch überzeugt davon, dass wir gegen alle diejenigen, die weiterhin Ordnungswidrigkeiten und Straftaten begehen, auch die Möglichkeiten des Rechtsstaates weit ausnutzen müssen. Dafür ist die mobile Videoüberwachung ein scharfes, aber richtiges Schwert.“, erklärt Bürgermeister Patrick Haas zuversichtlich.
Das Aufstellen von Kameras sei aber alleine nicht ausreichen um für Veränderung zu sorgen:
„Zur Videobeobachtung im Bereich Mühle gehört nicht nur das bloße Aufstellen von Kameras. Die Videobeobachtung ist auch mit einem angepassten Einsatzkonzept der Polizei verbunden. Das bedeutet, dass bei Feststellung einer Straftat deutlich schneller ein oder mehrere Streifenwagen vor Ort sind als aktuell. Das ist ein wichtiger Baustein des gesamten Videoüberwachungskonzeptes.“, ergänzt Haas.
Wann die Polizei den ersten Überwachungsturm aufstellt, ist noch unklar. Es soll aber in den nächsten Monaten bereits soweit sein.