Einigen Stolbergern ist der Tunneleingang in einer Baustelle am Rande der Salmstraße vielleicht schon aufgefallen. Der geheimnisvolle Eingang hatte früher einen sehr praktischen Nutzen.
Der Boden von Stolberg verbirgt viele geschichtliche Überbleibsel und auch im Stadtgebiet finden sich immer wieder Überreste der Stadtgeschichte im Untergrund. Bei Arbeiten an Hausanschlüssen stießen Bauarbeiter jetzt erneut auf ein gemauertes Bauwerk im Boden.
Worum es sich bei dem Tunnelartigen Bauwerk handelt, ist bereits geklärt: „Hierbei handelt es sich um ehemalige Läufe des Mühlgrabens, die vielfach im Stadtgebiet vorhanden sind und der Versorgung der früheren Gewerke an der Vicht dienten“, erklärt die Stadtverwaltung dazu auf Anfrage.
Ein solcher Tunnel bleibe auch nach Abschluss der Bauarbeiten im Boden und werden nicht abgerissen. „Die Verfüllungsarbeiten der Baugrube werden zeitnah beginnen“, ergänzt die Verwaltung.
Immer wieder stößt man entlang der Vicht auf die sogenannten Mühlkanäle. Sie führten früher Wasser die Stadt hinunter zu den Werken der Kupfermeister, um dort sogenannte Wassermühlen anzutreiben. Dafür wurden damals parallel zum Bachlauf Kanäle gebaut, die dann im Anschluss wieder in den Vichtbach gelenkt wurden. Um eine solche Rückführung zum Bach handelt es sich vermutlich auch bei dem kürzlich freigelegten Bauwerk.
In der Vergangenheit hatte es bereits mehrfach Funde dieser Art gegeben. Auch unter der Rathausstraße entlang des Bastinsweihers stieß man damals auf gemauerte Gewölbe.