Bereits seit 2003 finanzieren sich Krankenhäuser wie das Bethlehem Gesundheitszentrum über das sogenannte Fallpauschalensystem. Dabei erhalten die Häuser pro Patient und Behandlung bestimmte Pauschalen ausgezahlt. Durch stark gestiegene Personal- und Sachkosten drohen vielen Krankenhäusern nun Millionenverluste.
Während die Personalkosten erneut um zehn Prozent steigen, seien die Erhöhungen der Behandlungspauschalen nur mit maximal vier Prozent einzuschätzen. Als gemeinnütziges Krankenhaus seien Gewinne zwar nicht das Ziel des Stolberger Gesundheitszentrums aber einen Verlust könne das Unternehmen auch nicht dauerhaft verkraften, erklärt Geschäftsführer Dirk Offermann.
Offermann setzt sich intensiv für den Fortbestand seines und vieler anderer Krankenhäuser in der Region ein. Immer mehr Krankenhäuser seien durch Unterfinanzierung von Insolvenzen bedroht. Die fehlenden Gelder seien nur durch die Behandlung von mehr Patienten und Einsparungen auszugleichen. Beides sei aber nicht im Sinne der Patienten und der Versorgung im Stolberger Gesundheitszentrum.
Mit rund 1200 Mitarbeitern und 370 Auszubildenden ist das Bethlehem Krankenhaus der größte Arbeitgeber in Stolberg:
Während der Pandemie waren viele Behandlungen außerhalb von Notfällen verboten. Damit war ein Großteil der Einnahmen von Operationen weggefallen. Nun zeichnet sich für viele Standorte wegen steigender Personalkosten und rund 15 Prozent höherer Sachkosten ein neues Problem ab. Bei gleichzeitigem Auslaufen der bislang erhaltenen Ausgleichszahlungen würde das voraussichtlich alleine im Jahr 2024 einen Verlust von 2,5 Million Euro für das Bethlehem Gesundheitszentrum bedeuten.
„Wenn die Kosten weiter steigen und die finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser nicht in gleicher Höhe verbessert wird, dann wird in einigen Jahren der Stolberger Standort wirtschaftlich nicht mehr zu betreiben sein“, so die Sorge des Geschäftsführers.
Auch wenn das Krankenhaus in naher Zukunft nicht von einer Schließung bedroht ist, muss für die Zukunft eine Lösung gefunden werden.