Nach einem Brand in der Memelstraße wurden in der vergangenen Nacht sechs Stolberger mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Auch wenn die Brandursache noch nicht feststeht, kann die ermittelnde Polizei eine Brandstiftung bislang nicht ausschließen.
Gegen 0.20 Uhr war im Keller eines Mehrfamilienhauses plötzlich ein Feuer ausgebrochen. Innerhalb kürzester Zeit ging daraufhin eine Vielzahl von Notrufen in der Leitstelle der Feuerwehr ein, weshalb die Beamten die Alarmierung von einem Kellerbrand auf ein Feuer mit Menschenleben in Gefahr erhöhten.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die Gefahr: Es drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem Kellergeschoss und das komplette Treppenhaus sowie mehrere Wohnung waren komplett vom Rauch eingehüllt.
Viele der Bewohner des Hauses hatten schon geschlafen und waren vom Feuer überrascht worden. Die Einsatzkräfte begannen daher sofort mit der Räumung des Gebäudes:
„An mehreren Fenstern der Gebäudefront machten Menschen auf ihre Notlage aufmerksam. An der Gebäuderückseite waren mehrere Personen auf ein Baugerüst geflüchtet und wurden von dort von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht“, berichtet Pressesprecher Michael Konrads.
Während die Polizei einen Bewohner aus einem Erdgeschossfenster rettete, befreite die Feuerwehr ein Kind und seine Mutter über eine Leiter aus dem ersten Stock. Zeitgleich wurde das Feuer im Keller bekämpft, während weitere Feuerwehrleute das Treppenhaus durchsuchten und zwei Personen mit Fluchthauben aus dem zweiten Stock ins Freie brachten.
Die verletzten Bewohner seien vom Rettungsdienst und Notarzt untersucht und in Krankenhäuser gebracht worden. Für die übrigen Betroffenen war gestern Abend noch bis spät in die Nacht eine Betreuung in einem Bus eingerichtet worden.
Nachdem das Feuer durch gezielte Löschmaßnahmen unter Kontrolle gebracht werden konnte, wurde das Haus belüftet und gegen 3 Uhr an die Polizei übergeben. Die gesamte Wohneinheit bleibt vorerst unbewohnbar.