Am Mittwochabend erhielt die Bundespolizei unerwartet Hilfe von oben. Der herabrieselnde Schnee hatte den Boden am Hauptbahnhof so rutschig gemacht, dass nach kurzer Flucht bereits die Handschellen klickten.
Die Bundespolizei konnte gestern Abend gleich mehrere Fahndungstreffer landen. Im Fokus stand ein 42-jähriger Fahrgast des Regionalexpresses 9, der in die Kontrolle der Beamten geraten war:
„Die Person war nicht im Besitz eines gültigen Ausweisdokuments. Auf Nachfrage gab er, wie sich später rausstellte, eine falsche Identität bei den Beamten an“, berichtet die Bundespolizei.
Bei der daraufhin durchgeführten Durchsuchung seien rund sieben Gramm Amphetamin in einem Plastiktütchen zum Vorschein gekommen.
Als die Beamten den Mann zur weiteren Klärung seiner Identität und zur Anzeigenerstattung zurück nach Aachen bringen wollten, ergriff er am Stolberger Hauptbahnhof seine Chance und versuchte zu fliehen:
Aufgrund des anhaltenden Schneeregens stürzte der Mann dabei schon nach wenigen Metern gleich zweimal und verletzte sich dabei am Bein, was die weitere Flucht verhinderte. Die Beamten legten ihm Handfesseln an und brachten ihn wie geplant zur Wache am Aachner Hauptbahnhof, um mit Hilfe von Fingerabdrücken seine wahre Identität zu klären.
Dort stellte sich schnell heraus, warum er falsche Angaben gemacht hatte. Gegen den Mann lagen insgesamt sechs Haftbefehle vor:
„Insgesamt 254 Tage Haft, sowie zweimal angeordnete Untersuchungshaft muss der 42-Jährige antreten. Die Haftstrafen waren wegen Verstöße gegen das Waffengesetz, Diebstähle, Urkundenfälschung, räuberische Erpressung, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung und Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz“, erklären die Beamten.
Noch am selben Abend sei er daher ins Polizeigewahrsam des Polizeipräsidiums Aachen überstellt worden.