Damit hätte wohl niemand gerechnet: Trotz der mobilen Kameraüberwachung auf der Mühle ist die Straßenkriminalität im Stadtteil deutlich angestiegen. Während das Sicherheitsgefühl vieler Stolberger durch den Besuch der polizeilichen Videoüberwachung verbessert wurde, haben sich die Fallzahlen deutlich verschlechtert.
Wie die Polizei Aachen auf unsere Anfrage mitteilte, wurden auf der Mühle vom 8. August bis zum 11. Dezember insgesamt 41 Straftaten im Bereich der Straßenkriminalität registriert. Zum Vergleich: In den gleichen Zeiträumen der Vorjahre lag die Zahl der erfassten Delikte noch bei jeweils 26:
„Die Entwicklung der Straßenkriminalität im videobeobachteten Bereich im Beobachtungszeitraum zeigt eine Steigerung zu den Vergleichszeiträumen der Vorjahre“, berichtet die Polizei.
Ziel der mobilen Videobeobachtung sei die Prävention von Straftaten und die Abwehr von Gefahren gewesen. Dennoch konnte das Videomaterial lediglich in einem Fall als Beweismittel genutzt werden, nämlich in einem laufenden Verfahren wegen Bedrohung.
„Die Stolberger Mühle wird von der Polizei Aachen weiterhin als ein relevanter Ort betrachtet. Ein erneuter Einsatz der mobilen Videobeobachtung in Stolberg ist daher grundsätzlich möglich, jedoch derzeit nicht terminiert“, erklären die Beamten.
Durch Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie durch Gespräche vor Ort gehe man von einem gestärkten Sicherheitsgefühl im Stadtteil aus.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen stellt sich jedoch die Frage, ob Überwachung allein ausreicht, um die Kriminalität nachhaltig zu senken. Während die Prävention und das Sicherheitsgefühl gestärkt werden konnten, blieb die tatsächliche Reduktion von Straftaten aus.
Der Kameraturm wurde am 11. Dezember wegen technischer Probleme abgebaut. Ob und wann die Kamera wieder nach Stolberg zurückkehrt, bleibt also vorerst möglich aber ungewiss.