Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Die KME Group hat am Dienstag die endgültige Schließung ihres Werks in Stolberg verkündet. In einer Betriebsversammlung um 13 Uhr informierte die Unternehmensleitung die Beschäftigten darüber, dass der Standort zum 30. September aufgegeben wird. Damit verlieren 114 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.
Was einst als geplante Umstrukturierung begann, endet nun mit dem kompletten Aus für den 450 Jahre alten Stolberger Standort. Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich angedeutet, dass eine drastische Entscheidung bevorsteht. Zur offiziellen Verkündung reiste die Konzernleitung mit hochrangigen Vertretern aus Italien und Osnabrück an, darunter der europäische Personalleiter sowie mehrere Unternehmensanwälte.
Die Entscheidung sorgt für Entsetzen unter den Beschäftigten. Gewerkschaft und Betriebsrat hatten bis zuletzt auf einen Kurswechsel gehofft und vor den gravierenden Folgen einer Schließung gewarnt. Für die verbleibenden 114 Mitarbeiter ist die Zukunft nun ungewiss.
Trotz aller Bemühungen könnte der Kampf der Belegschaft für den Erhalt des Stolberger Standorts damit bald verloren sein. Die Mitarbeiter hatten sich mehrfach mit Protestaktionen für den Erhalt ihres Messingwerks eingesetzt. Die geplante Schließung trifft die Kollegen daher nun besonders hart.
Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte KME eine einschneidende Entscheidung getroffen, als das Walzwerk geschlossen und 65 Mitarbeiter entlassen wurden. Nun soll der endgültige Schritt mit der vollständigen Aufgabe des Werks in Stolberg folgen.
Wie es nun für die betroffenen Beschäftigten weitergeht bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass mit der Schließung des Werks ein weiteres Stück Industriegeschichte in Stolberg zu Ende geht.