Damit rechnet man nicht, wenn man abends mit den Hunden durch den Wald spaziert: Ein Stolberger ist bei seiner Gassi-Runde im Zweifaller Wald zwei Wölfen begegnet – und das näher, als ihm vermutlich lieb war.
Die Region rund um Stolberg gehört bereits seit einiger Zeit offiziell zu einem Gebiet, durch gelegentlich auch Wölfe streifen können. Sichtungen sind bislang zwar selten, aber nicht ausgeschlossen – trotzdem sorgen Kontakte zu den Wildtieren immer wieder für Gesprächsstoff. So auch am Donnerstag.
Wie die Tochter des Mannes am Freitagmorgen berichtet, war ihr Vater wie gewohnt mit den zwei großen Familienhunden im Wald rund um Zweifall unterwegs. Die abendliche Route führte ihn diesmal vom Parkplatz „Kirchhardt“, kurz hinter dem Solchbachtal in den Stadtwald. Plötzlich, mitten auf dem Waldweg, standen ihm und seinen beiden Hunden zwei Wölfe gegenüber – nur etwa 30 Meter entfernt.
Geistesgegenwärtig habe der Stolberger seine Hunde zu sich gerufen, woraufhin einer der Wölfe sofort wieder im Wald verschwand. Doch der zweite zeigte sich deutlich neugieriger: Während der Spaziergänger seine Hunde anleinte, um den Rückweg in Richtung Parkplatz anzutreten, wich der Wolf zwar zur Seite aus, folgte den Dreien aber noch ein ganz Stück – sogar fast bis zum Auto.
„Wenn wir nicht zwei so große Hunde hätten, dann hätte sich die Situation sicher ganz anders angefühlt, aber so war es vor allem ein besonderes Erlebnis – Der Adrenalinspiegel ist natürlich trotzdem angestiegen“, lacht die Stolbergerin.
Dass man auf einem Waldspaziergang plötzlich einem Wildtier wie dem Wolf begegnet, ist in unseren Breitengraden momentan noch eine Seltenheit. Der Wolf kehrt langsam zurück in seine ursprünglichen Gebiete und damit auch in die Stolberger Wälder. Umso wichtiger ist der respektvolle Umgang mit den wilden Tieren. Der Wald ist ihr Lebensraum – wir sind dort nur zu Gast.