Der Abriss des Stolberger Rathauses hat am Dienstag um 13 Uhr nun auch von außen sichtbar begonnen: Nachdem bereits seit Oktober die Entkernung des Gebäudes lief, verschwindet das Gebäude nun ganz aus dem Stadtbild. Ein Bagger knabbert nun die Nebengebäude ab und arbeitet sich in den kommenden Wochen Stück für Stück bis zum Rathausturm vor.
Das Rathaus besteht nur noch aus einem Betongerüst und den verbliebenen roten Außenplatten, die dem Gebäude am Kaiserplatz über Jahrzehnte hinweg sein Erscheinungsbild verleihen. Mit seinem Abriss werden in den kommenden Monaten rund 20.000 Tonnen Beton aus dem Stadtbild verschwinden. Die Arbeiten sind damit Teil des größten Wiederaufbauprojekts in ganz Nordrhein-Westfalen.
Bis Ende Mai soll der Abriss der gesamten Anbauten abgeschlossen sein. Ab Anfang Juni soll dann auch der danebenstehenden, zehnstöckige Hochhausteil von oben nach unten abgerissen werden.
Trotzdem wird der Turm uns zumindest in seinen Einzelteilen erhalten bleiben: Die Überreste der in den 70er Jahren errichteten Bauten werden direkt eine Etage tiefer als Bauschutt in die Tiefgarage verfüllt und damit als Untergrund für den zukünftigen Neubau dienen.
Um mögliche Schäden an umliegenden Gebäuden zu vermeiden, seien vor Beginn des Abrisses Prüfungen durchgeführt wurden, erklärt Wilfried Sterck von der Wiederaufbaugesellschaft. Auch jetzt noch führe man regelmäßig Messungen während die Bagger arbeiten durch. Es werde genau beobachten, ob die Abrissarbeiten Auswirkungen auf benachbarte Bauten haben könnten.
Nach dem erfolgreichen Abriss von Turm und Anbau soll die freie Fläche bis zum Neubau des Rathauses für Veranstaltungen genutzt werden. Ein weiterer Blick in die Zukunft ist aber bislang noch nicht möglich, denn wie das neue Gebäude aussehen wird, entscheidet sich erst im noch laufenden Wettbewerb, für den bereits eine Vielzahl von Architekten ihre Ideen für das neue Rathaus eingereicht haben.