Ende August wurde eine junge Stolbergerin auf der Mühlener Brücke zuerst beleidigt und im Anschluss durch Kopftritte verletzt. Die Mutter des Mädchens hatte daraufhin Zeugen über die Sozialen Medien gesucht. Die bereits seit langem geplante Kameraüberwachung im Stadtteil Mühle hätte hier eine Hilfe sein können. Ob die angekündigten Kameratürme aber jemals aufgestellt werden können, gilt inzwischen als unsicher.
Begonnen haben soll die Auseinandersetzung gegen 17 Uhr. Die 12-Jährige Stolbergerin soll dabei zuerst auf offener Straße von zwei Mädchen beleidigt und im Anschluss angegriffen und am Boden liegend mit Tritten an den Kopf verletzt worden sein. Die polizeiliche Ermittlung durch das zuständige Kommissariat laufe bereits, bestätigt die Aachener Polizei.
Der Ort des Geschehens ist in der Vergangenheit immer wieder wegen ähnlicher Delikte in polizeiliche Erscheinung getreten. Es handelt sich um den Bereich, den die Polizei bereits seit längerem wegen einer Häufung von Straftaten mit einem mobilen Kamerasystem überwachen möchte.
Geplant war bislang, dass durch das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste nach mehrfacher Abstimmung mit dem Polizeipräsidium Aachen zwei von insgesamt zehn mobilen Videobeobachtungsgeräten für den Einsatz in der Städteregion Aachen zugewiesen werden. Ob es dazu kommen wird, gilt inzwischen aber als unsicher:
„Aufgrund des mittlerweile gestiegenen Bedarfs anderer Kreispolizeibehörden im Land, wäre eine anders gelagerte Priorisierung des LZPD NRW denkbar“, berichtet die Pressestelle der Polizei.
Bei einer Zuweisung der Geräte an andere Polizeibehörden, wäre eine Aufstellung der mobilen Kameratürme in Stolberg nicht mehr möglich. Das sorgt nicht nur bei Stolbergern, sondern auch bei den Beamten der Aachener Polizei, die ebenfalls seit über einem Jahr auf die Auslieferung der Überwachungstürme warten für Unmut:
„Wir als Polizei Aachen sind weiterhin sehr daran interessiert, die mobilen Videobeobachtungsgeräte nutzen zu können und setzen uns daher weiterhin für deren Zuweisung an das Polizeipräsidium Aachen ein“, erklären die Aachener Beamten.
Wann und ob die Kameraüberwachung in Stolberg realisierbar sein wird, könne man zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr sicher sagen. Die Polizei hatte bereits im Herbst 2021 eine Arbeitsgruppe „Videobeobachtung“ ins Leben gerufen, die sich unter anderem mit den rechtlichen Grundlagen der mobilen Videobeobachtung an mehreren Standorten in der StädteRegion beschäftigt hat.