Am Donnerstagvormittag geriet gegen 11.15 Uhr zufällig ein Autofahrer in eine allgemeine Verkehrskontrolle auf dem Parkplatz „Krautlade“. Das Auto hatte ein Bergheimer Kennzeichen und der Fahrer zeigte scheinbar ordnungsgemäß Führer- und Fahrzeugschein vor. Soweit so gut, doch die Polizisten wurden schnell stutzig: Das Foto auf dem Führerschein passte so gar nicht zu dem Mann hinter dem Steuer.
Und auch der Fahrer schien selbst nicht so genau zu wissen, wer er eigentlich war: Er nannte zwei verschiedene Geburtsdaten – keins davon stimmte mit dem von ihm vorgezeigten Dokument überein. Schon kurze Zeit später stellte sich heraus, dass weder der Name noch das Geburtsdatum korrekt waren. Obendrauf kam noch: Das Fahrzeug hatte keinen gültigen Versicherungsschutz.
Die Erklärung des Mannes: Er habe den Führerschein „vor einigen Wochen“ am Rathaus in Kerpen gefunden – und kurzerhand beschlossen, ihn selbst zu nutzen. Denn: Eine gültige Fahrerlaubnis besitzt der 58-Jährige schon seit 12 Jahren nicht mehr. In der Hoffnung, bei einer Kontrolle straffrei davonzukommen, legte er also einfach den fremden Führerschein vor. Der Plan ging gründlich schief.
Jetzt wird gegen den Mann wegen gleich mehrerer Delikte ermittelt: Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Missbrauch von Ausweispapieren sowie Unterschlagung stehen auf der Liste der Vorwürfe. Der Führerschein wurde natürlich sichergestellt – und die Polizei dürfte die Kreativität des Kerpeners wohl nur bedingt zu schätzen wissen.