Das Bistum Aachen hat eine Liste mit 52 Geistlichen veröffentlicht, gegen die Missbrauchsvorwürfe vorliegen. Auf der Liste stehen auch insgesamt sieben Pfarrer die in der Vergangenheit in Stolberger Gemeinden aktiv waren. Nach zwei von ihnen wurden Stolberger-Fußwege benannt.
Erst am Dienstag wurde nach Vorwürfen gegen den ehemalige Pfarrer Carl Lauterbach der nach ihm benannte Fußweg auf dem Donnerberg wegen schwerer Vorwürfe gegen den Namensgeber in „Senderpfad“ umbenannt.
Jetzt soll auch der Pfarrer-Hugo-Werr-Weg umbenannt werden, da seinem Namensgeber ebenfalls vorgeworfen wird, Kinder missbraucht zu haben. Hugo Werr war ehemaliger Pfarrer der Kirche „Herz Jesu“ in Münsterbusch. Auch seine Straße wird nun einen neuen Namen erhalten:
„Die Kupferstadt Stolberg hat deshalb die Straßenschilder des Pfarrer-Werr-Weges mit sofortiger Wirkung entfernt. Die Verwaltung wird dem Stadtrat in der nächsten Sitzung auch offiziell eine Namensänderung des Weges vorschlagen“,
Auf der vom Bistum Aachen veröffentlichen Liste mit den Namen mehrere Missbrauchstäter und Verdächtiger finden sich ebefalls fünf weitere in Stolberger Gemeinden aktiv gewesene Geistliche:
Des Missbrauchs beschuldigt werden Pfarrer Anton Classen, der von 1970 bis 1980 in der Pfarre St. Franziskus in der Velau aktiv war, Pfarrer Johannes Gießen der in den Kriegsjahren die Pfarren St. Markus, St. Rochus und St. Johann Baptist in Mausbach, Vicht und Zweifall betreut hatte, die Pfarrer Johannes Josef Scheublein, Pfarrer Karl Josef Van Kueck und Pfarrer Heinz Heinrichs, die nacheinander von 1967 bis 2009, in der Pfarre St. Sebastianus in der Gemeinde Atsch aktiv waren.
Opfer sollen durch die Veröffentlichung des Bistums ermutigt werden, sich zu melden. Die Aachener Geistlichen möchte durch die offene Kommunikation die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt durch Priester und andere kirchliche Beschäftigte vorantreiben.