In der Brauereistraße wurden erhöhte Werte von Arsen (As) und Cadmium (Cd) in der Umgebungsluft festgestellt. Das zeigen erste Auswertungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz der im Frühjahr 2020 neu installierten Messstation.
An dieser Messstation werden aktuell mit 12,9 ng/m³ (As) und 26,6 ng/m³ (Cd) die gesetzlich vorgegebenen Zielwerte für die Luftqualität erheblich überschritten. Die Zielwerte liegen als Jahresmittelwert für Arsen bei 6 ng/m³ und für Cadmium bei 5 ng/m³.
Gesundheitsschädliche Auswirkungen können in dieser Höhe der Messwerte nicht ausgeschlossen werden. – so die Bezirksregierung.
Die zuständige Überwachungsbehörde untersucht seit Feststellung der erhöhten Luftbelastungen, mögliche Verursacher bei den in Stolberg ansässigen Betrieben zur Gewinnung und Raffination sowie Weiterverarbeitung von Buntmetallen.Untersucht wird unter anderem, ob Umbaumaßnahmen im Bereich eines bleiverarbeitenden Betriebes verantwortlich sein können.
Da die Umbauten dort inzwischen abgeschlossen sind, wird untersucht, ob die Luftwerte wieder in einen unbedenklichen Bereich absinken.
„Sollte sich bei der Auswertung der Überprüfungen herausstellen, dass die Betreiberpflichten verletzt worden sind und dies auch ursächlich ist für die erhöhten Konzentrationen, wird die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens überprüft.“ – Teil die Bezirksregierung mit.
Im Zusammenhang mit den aktuell durchgeführten Vor-Ort-Überprüfungen wurden bereits Maßnahmen zur Vermeidung von Staubemissionen eingeleitet. Bei allen möglichen Verursachern werden in Zusammenarbeit mit dem LANUV Proben genommen und auf die betreffenden Schadstoffe untersucht. Parallel findet eine engmaschige Überprüfung der Betriebe statt. Die Bezirksregierung Köln führt die Ursachenermittlung intensiv fort und trifft gegebenenfalls weitere Anordnungen zur zukünftigen Sicherstellung der Einhaltung der geltenden Grenz- und Zielwerte und zur Verhinderung von kurzfristigen Belastungsspitzen.
Weiterhin wird das LANUV in Abstimmung mit dem Umweltministerium kurzfristig die Anzahl der Messtellen in Stolberg erhöhen und auswerten.