Seit nun schon 50 Jahren trifft man sich in der Atsch „bei Ismet“. Das Erbe von Großvater Ismet Hatunoglu, der damals als erster Gastarbeiter in Nordrhein-Westfalen eine Kneipe eröffnen dürfte, wird bis heute von seiner Familie am Leben gehalten.
Als Ismet vor mehr als einem halben Jahrhundert von der Türkei nach Deutschland kam, arbeitete er anfangs mit vielen anderen Gastarbeitern in einer der vielen Aachener Fabriken. Der Zufall und seine Liebe für die Geselligkeit der Kneipenkultur hatten den Türken damals nach Stolberg gebracht:
„Mein Vater war 1974 gerade auf dem Weg nach Stolberg um eine Familie aus seinem Dorf in der Türkei zu besuchen, als er die leerstehende Gaststätte am Atsch Dreieck bemerkte und den Entschluss fasste, das Lokal wieder aufleben zu lassen“, erinnert sich Mejnun Hatunoglu.
Mit seiner Kneipe erschuf er damals einen internationalen Treffpunkt, an dem sich jeden Abend viele Arbeiter auf dem Heimweg trafen und gemeinsam noch ein Bierchen nach der harten Arbeit genehmigten.
Seitdem der Atscher Wirt im Jahr 2000 nach langer Krankheit verstarb, stehen nun schon seit 24 Jahren täglich bis spät Abends seine Söhne und Enkel hinter dem Tresen der ehemaligen „Wartburg“ und bringen mit der inzwischen letzten verbliebenen Kneipe Leben in das Stadtviertel.
„Unser Opa hat uns seine Wirtschaft als gemeinsamen Treffpunkt für alle Stolberger hinterlassen und wir führen dieses Erbe alle zusammen mit Freude fort“, erklärt sein Enkel Yusuf dankbar.
Am 6. Juli laden Wirt Mejnun daher alle zu einem schönen Abend mit Musik und Tanz „bei Ismet“ ein, um das 50. Jubiläum ihrer „Weetschaft of dr Eck“ und das Lebenswerk von Großvater Ismet gemeinsam zu feiern.