Während der Testphase in Breinig hatten sich noch rund 30 Prozent der Breiniger für die Küchentonne entschieden, als man diese noch kostenlos bekam. Bei der letzten Rückmeldung zur Systemumstellung wollte die Tonne dann schon fast niemand mehr haben.
Die Einführung der sogenannten „Küchentonne“, eine Mülltonne in die nur Küchenabfälle entsorgt werden dürfen, wurde damals vom Stadtrat beschlossen. Daraufhin hatte die Verwaltung gemeinsam mit der Regio Entsorgung eine Testphase im Stadtteil Breinig gestartet.
Die vor allem von den Stolberger Grünen geforderte organische Abfalltonne konnt nur die wenigsten Stolberger überzeugen:
„Die Rückmeldung zur Küchentonne waren bereits im ersten Anlauf gering. Von rund 17.000 Grundstücken in Stolberg haben nach ca. 50 Prozent Rücklauf circa 970 Eigentümerinnen und Eigentümer eine Küchentonne bestellt“, bestätigt die Stadtverwaltung auf unsere Nachfrage.
Das entspricht lediglich 4 Prozent der gesamten Objekte, die sich während der Umstellung für die neuen Tonnen entscheiden konnten.
Trotz der sehr geringen Nachfrage, müssten mehrere Müllfahrzeuge den Küchenabfall gesondert abholen und würden damit rund 900km mehr Fahrtstrecke verursachen, was die Umwelt mehr belasten würde, als die Mülltrennung der organischen Abfälle sie schonen würde.
Kritik an der Einführung gab es aber auch bereits vor der Bedarfsabfrage:
„Wenn ich die Küchentonne zwei Wochen lang im Sommer in die pralle Sonne vor mein Haus stelle, dann läuft die Tonne spätestens nach einer Woche schon selbst zur Deponie“, berichtet ein Stolberger, der die Küchentonne ausprobiert hat.
Die Politik wird nun entscheiden, ob die Einführung einer Küchentonne mit Blick auf die neu vereinbarte Regelung, dass sich die Mindestmüllmenge pro Person auch anders reduzieren lässt, noch sinnvoll ist oder nicht. Sollte die Politik auf die Einführung der Küchentonne bestehen, so könnten die Kosten auf alle anderen umgelegt werden, was voraussichtlich erneut für großen Protest sorgen würde.