Um 15 Uhr gaben der Krisenstab mit dem Leiter der Feuerwehr Andreas Dovern und unserem Bürgermeister Patrick Haas eine Pressekonferenz zur Darstellung der aktuellen Situation in unserer Kupferstadt.
Das vergangene Hochwasser, war eine nie zuvor dagewesene Katastrophe, die alle Berechnungen überschritten hat und nicht vorherzusehen war, so Andreas Dovern.
Als der Krisenstab festgestellt hatte, dass die Talachse nicht mehr zu retten sei, begann man so früh wie möglich mit der Evakuierung der gesamten Innenstadt und vom Hochwasser betroffenen Regionen.
Das Wasser soll in der Rathausstraße zeitweise alles bis zu einer Höhe von 1.60 Meter geflutet haben. Es herrschte akute Lebensgefahr wenn man sich in der Strömung, die alles was ihr im Weg stand mitriss, aufhielt.
Die Ortskerne von Zweifall und Vicht gleichen nach dem Hochwasser einem Trümmerfeld.
Die Feuerwehr priorisiert aktuell bestimmte Maßnahmen um die Infrastruktur wiederherzustellen. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen, um auf Bundesmittel zurückgreifen zu können und die Bundeswehr zur Mithilfe nehmen zu können.500 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland sind hierher gereist um uns zu unterstützen. Vor allem Feuerwehrkräfte aus Hessen und Niedersachsen sind bereits seit gestern vor Ort.
Leider ist die gesamte Infrastruktur entlang des Vichtbachs zusammengebrochen. Die Folge davon sind kein Strom und kein gesichertes Wasser. Anwohner in den Bereichen haben aktuell weder Licht noch eine Heizung. Auch das Handy- und Telefonnetz ist in vielen Bereichen ausgefallen.
Um diesen Betroffenen zu helfen hat man nun 24 Trinkwasser Stellen eingerichtet, bei denen sich Stolberger sauberes Wasser holen können.
Es wird empfohlen das Wasser aus der Leitung abzukochen.
Auch wenn Telefon und Handynetz ausgefallen sind, sind alle örtlichen Gerätehäuser der Feuerwehr besetzt und man kann persönlich dort hingehen statt die 112 zu wählen.
In Kürze soll weiterhin auch das Goethe Gymnasium zum Betreuungsplatz hergerichtet werden um ab heute Abend auch dort Leute unterbringen zu können.
Im Bereich der Innenstadt und den betroffenen Ortsteilen Vicht und Zweifall werden Verpflegungspunkte geschaffen, an denen man sich eine warme Mahlzeit besorgen kann.
Auch die medizinische Versorgung kann aktuell nicht sichergestellt werden, da Hausärzte entlang der Talachse geschlossen sind. Deshalb werden 2 medizinische Stützpunkte aufgebaut um Menschen ohne akuten Notfall dort zu behandeln.
Als nächstes Ziel soll der Europatunnel leer gepumpt und wieder befahrbar gemacht werden.
Hauptaufgabe ist es aktuell Infrastruktur zu schützen und deren Funktion sicherzustellen. Einzelnen Hilfeersuchen wie volle Keller können aktuell nicht sofort bearbeitet werden.
Keller werden mit und mit ausgepumpt. Dabei helfen rund 10 Löschzüge aus Hessen.