Seit 2011 betreibt Familie Espeter das inklusive Projekt „Tabalingo“ am Burgholzer Graben. Aus dem Familienprojekt ist in den letzten Jahren ein in der Region und darüber hinaus bekannter Verein für inklusive Freizeitgestaltung geworden, der acht feste Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt soll neben der Sportstätte für Menschen mit Behinderung ein Mastbetrieb für 300 Rinder gebaut werden. Das bereitet aktuell große Sorge und stößt auf Unverständnis in der Nachbarschaft.
Bis zu 600 Menschen kommen jede Woche zu Tabalingo, um dort gemeinsam die inklusiven Sport- und Kulturangebote des Vereins zu nutzen. Seit vielen Jahren engagiert man sich dort für Menschen mit Behinderung und das mit Erfolg: Seit 2019 sind die beiden großen Spielfelder am Stolberger Stadtrand der Austragungsort für die inklusive Liga des Fußball-Verband Mittelrhein.
„Wir sind besorgt wegen der Planung, einen so großen Tiermastbetrieb mit Zerlegung von Tieren im direkten Umfeld von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung zu bauen. Viele unserer Besucher sind auf Grund ihrer Behinderung sehr sensibel und werden nicht verkraften, was dort vor sich geht“, erklärt Klaus Espeter.
Nachdem sie keine passenden Angebote für ihre mit dem Downsyndrom geborene Tochter gefunden hatten, gründeten Klaus und seine Frau vor 13 Jahren den Verein Tabalingo. Heute besteht das Projekt aus vier Spielfeldern, drei Sporthallen, einer Kletterhalle und einem Ninja-Warrior Parkour für inklusiven Sport.
„Wir befürchten nun, dass unser Projekt und die Kinder, die zu Tabalingo und zum benachbarten therapeutischen Reiten kommen, durch Geruchsbelästigung und die Schreie der Tiere Schaden nehmen könnte, wenn der Mastbetrieb in nur wenigen Metern Abstand vom Nachbargrundstück errichtet werden sollte“, sorgt sich Ursula Espeter als Geschäftsführerin des Vereins.
Gegen das Bauvorhaben sei inzwischen sogar eine Petition gestartet worden, die innerhalb eines Tages bereits von knapp 800 Menschen unterschrieben wurde.