Von der Obdachlosenunterkunft am Kelmesberg ist nur noch ein Haus übrig. Ein kleiner Vogel und sein Nest mit Küken verhindern nun schon seit mehreren Wochen den Abriss des letzten verbleibenden Gebäudes.
„Der Abriss eines Hauses des Kelmesberges verzögert sich, weil in einer Artenschutzbegutachtung von Stadt und StädteRegion nistende Mehlschwalben festgestellt worden sind“, erklärte Pressesprecher Tobias Schneider bereits Ende Juli.
Bislang war die Stadt Stolberg davon ausgegangen, das verbleibende Gebäude nach dem Auszug der geschützten Vögel Mitte September dem Erdboden gleich machen zu können:
Das Haus steht aber noch immer, denn die Vögel scheinen bislang nicht ausziehen zu wollen. Um die unter Artenschutzstehenden Tiere nicht zu gefährden, werde sich der Abriss daher noch weiter verzögern.
Alle anderen Häuser des Übergangswohnheims waren in den vergangenen Monaten bereits dem Erdboden gleich gemacht worden. Nur noch ein paar Trümmer erinnern an den Ort, an dem seit Jahrzehnten Menschen ohne festen Wohnsitz einen Schlafplatz bekommen haben.
Die Stadt hoffe nun, dass die Schwalben im Oktober wieder wegfliegen werden und man dann mit den weiteren Tiefbauarbeiten beginnen könne.
Nach der bisherigen Planung sollte der Neubau ursprünglich schon Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, doch nach wiederholten Verzögerungen und durch die schwierige Lage in der Bauwirtschaft wird das nicht mehr zu schaffen sein.
Nun sei geplant den Neubau im Herbst 2026 fertigzustellen – vorausgesetzt, die Mehlschwalben ziehen nun wirklich zeitnah aus. Andernfalls würde sich der Abriss des letzten verbleibenden Gebäudes erneut verzögern.