Die Flutkatastrophe hat im Jahr 2021 nicht nur große Schäden bei Stolbergs Industriebetrieben angerichtet, sondern mit der Zerstörung der beiden Kundencenter der BIG direkt gesund auch ein Stück Industriegeschichte weggespült. Die Krankenkasse wurde 1884 für seine Mitarbeiter auf dem Firmengelände von William Prym gegründet.
Die Rückkehr zum Standort der Firma Prym ist für die BIG von besonderer Bedeutung. Einer der Grundsteine der heutigen Krankenkasse wurde vor rund 140 Jahren hier in Stolberg gelegt:
Die Familie Prym hatte nachdem sie bereits die Stadtbücherei und das Stolberger Schwimmbad eröffnet hatten, am 1. November 1884 als eine der ersten Firmen in Deutschland eine eigene Fabrik-Krankenkasse eingeführt, aus der später die actimonda hervorgegangen war, die im Jahr 2021 mit der BIG direkt gesund fusioniert wurde:
„Wir kehren zurück zu unseren Wurzeln“, freut sich Markus Bäumer als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Krankenkasse, der in Stolberg 5684 Versicherte angehören – rund jeder zehnte Stolberger sei bei der Kasse versichert.
Für Kundenberaterin Roswitha Geißler war die Wiedereröffnung am Montag besonders emotional. Sie erinnert sich noch genau daran, als sie die Geschäftsstelle als Letzte verließ und sich danach durch das immer weiter ansteigende Hochwasser nach Hause kämpften musste. Ihr Auto hatte sie damals auf dem Parkdeck zurücklassen müssen:
„Es war erschreckend, wie schnell das Wasser kam. Diese Erfahrung vergisst man nicht“, erinnert sich die Stolbergerin.
Umso glücklicher sei sie nun, wieder vor Ort arbeiten zu können und die Menschen, die sie seit 14 Jahren kennt, wieder persönlich sehen und beraten zu können.
Die BIG sieht die Zukunft in der Kombination aus digitaler und persönlicher Beratung. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung bleibe der persönliche Kontakt mit den Stolbergern vor Ort für die Krankenkasse aber „unbezahlbar“.