Gestern sollte der Ausschuss für Stadtentwicklung über das neue Verkehrskonzept für die Stolberger Innenstadt entscheiden. Während viele Punkte Zuspruch fanden, gab es deutliche Kritik am geplanten Durchfahrtverbot im Bereich Bastinsweiher.
Bereits vor der Vorstellung im Ausschuss hatte das Verkehrskonzept nach unserer Berichterstattung für rege Diskussionen und massive Kritik gesorgt. Viele Stolberger äußerten ihr Unverständnis für den im Konzept vorgesehenen „Modalen Filter“, der aus einem Durchfahrtverbot für PKW und Motorräder am Bastinsweiher bestehen sollte.
Am Mittwochabend stellte das beauftragte Planungsbüro „mobilDENKER“ das neue Verkehrskonzept für die Innenstadt vor. Bereits vor der Präsentation äußerte sich ein Stolberger Geschäftsmann kritisch zum Vorhaben. An diese Kritik knüpften auch CDU, FDP und die parteilose Fraktion „Dein Stolberg“ an:
Der Stadtkern sei bereits jetzt in den Köpfen der Bürger in Ober- und Unterstolberg unterteilt und man wolle die Stolberger Innenstadt auf keinen Fall weiter mit einer Sperrungen am Bastinsweiher spalten. Seine Partei habe von vorne rein kommuniziert, dass man die von der Verwaltung vorgeschlagene Vollsperrung nicht mittragen werde, stellte CDU Mitglied Paul Kirch dazu fest.
Auch die Informationsweitergabe an die Stolberger Bürger und die am stärksten von der Sperrung betroffene Geschäftswelt sei nicht ausreichend. Auch hier wünsche er sich zukünftig eine Verbesserung.
Ähnlich kritisch äußerte sich auch die parteilose Fraktion „Dein Stolberg“ über das Vorhaben. Eine Vollsperrung am Bastinsweiher sei weder nötig noch zielführend und schade der Geschäftswelt. Auch der Wegfall der Abbiegespur zwischen Steinfeldstraße und Schellerweg könne zu regelmäßigem Verkehrschaos in dem vielbefahrenen Bereich führen, so die Befürchtung.
Der für den Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehr beauftragte Ausschuss entschied sich nach einer kurzen Beratungspause einstimmig dazu, die Stadtverwaltung damit zu beauftragen, Alternativen zu einer Vollsperrung zu erarbeiten über diese dann in einem zukünftigen Ausschuss zur Diskussion zu stellen.
Die Filterung des Verkehrs mit Hilfe einer Vollsperrung in Mitten der Stadt ist damit vorerst kein Teil des neuen Verkehrskonzepts.