Ende März entdeckte ein Mitarbeiter einer Stolberger Fischzucht den seltenen Gast auf einem der über die Aufzuchtbecken gespannten Netze. Ein Fischadler war dort vermutlich abgestürzt, nachdem Unbekannte mit einem Luftgewehr auf ihn geschossen hatten. Kurzerhand entschied sich der Stolberger das Tier zu retten.
Der seltene Raubvogel war bereits abgemagert und hatte Schürfwunden an den Flügeln, weshalb die Fischzucht sofort die private Wildvogelhilfe einer Kundin informierte, die dort normalerweise Futter für ihre Greifvögel kauft:
„Wir hatten mit der Fischfarm schon Kontakt, um Fische für unsere Pfleglinge zu bekommen, nur dieses Mal wurde unsere Hilfe benötigt. Nachdem wir gemeinsam mit dem Herrn den Fischadler untersucht hatten war klar, dass er viele gedrückte Daumen benötigt“, berichtet Vogelretterin Karen Bülles.
Nachdem das Team von Ehrenamtlern das Tier versorgt hatte, informierten sie noch in der selben Nacht einen Tierarzt, um den Vogel schnellstmöglich untersuchen zu lassen. Das Bauchgefühl der Vogelretter sagte, dass mit dem Adler noch mehr im Argen liegen könnte:
„Beim Röntgen kam eine Schussverletzung zum Vorschein, die wir nach der Entdeckung sofort bei der Polizei zur Anzeige gebracht haben. In einer Operation musste das abgestorbene Gewebe um die Schussverletzung entfernt werden“, erklärt die Wildvogelhelferin.
Unbekannte hatten vermutlich mit einem Luftgewehr auf den Fischadler geschossen und ihn damit schwer verletzt. Um den Schützen zu finden, der auf den Wildvogel geschossen hat, setzt die Tierschutzorganisation „PETA“ nun sogar eine Belohnung aus und hofft auf Hinweise:
„Wir hoffen, dass die Belohnungsauslobung dazu beiträgt, dass der Täter schnell gefunden wird, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt oder getötet werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.
Einen Namen hat der Fischadler auch schon bekommen: Freya erholt sich momentan in der Wildtierstation der Wildvogelhilfe. Ob Freya überlebt, ist zwar noch ungewiss, jedoch kann sie inzwischen wieder alleine fressen.