Vor einigen Wochen begann der Abriss des Bauwerk unter dem Finkensief. Noch immer sind viele Fragen um den Betonklotz im Boden unbeantwortet. Neue Erkenntnisse machen aber zumindest eine anfängliche Theorie inzwischen unwahrscheinlicher.
Gefunden wurde das Bauwerk bei der Erneuerung von Kanälen, als Bauarbeiter plötzlich auf einen harten Untergrund stießen. Als sie diesen mit schwerem Gerät bearbeiten wollten, bemerkten sie den Hohlraum unter der Hauptstraße im Industriegebiet.
Da sich das Kastenprofil aus Stahlbeton mitten in der Fahrbahn befindet, muss es entfernt werden, bevor an selbiger Stelle Kanäle verlegt werden können.
Anfangs ging man davon aus, dass es sich um eine Entwässerung der Straße handeln könnte. Inzwischen wurden allerdings Hinweise gegen diese Theorie gefunden, denn das Bauwerk endet mehrere Meter vor dem Bach und kann somit kein Wasser dort hinein ableiten. Aber auch die frühere Nutzung als Fundament ist für ein hohles Bauwerk eher untypisch.
Den Abriss begleitet inzwischen ein archäologisches Team, um den Ursprung und Sinn des Bauwerks zu ermitteln.
Wir haben nachgefragt, ob das Team bereits erste Erkenntnisse gewonnen hat, die für Klarheit sorgen könnten:
„Bisher noch nicht, wir waren erst einmal vor Ort. Baubedingt beginnt unser Einsatz erst Ende des Monats.“, erklärt das Archäologie-Team der beauftragten Planum1 GmbH.
Während das Büro den Abrissprozess begleitet, soll parallel ein 3D-Modell des Beton-Tunnels im Boden erstellt werden.
Trotzdem könnte das Rätsel um das mysteriöse Stolberger Bauwerk ungelöst bleiben. In einigen Fällen können auch nach der Erfassung und Erstellung eines 3D-Modells solcher Funde keine genauen Aussagen zu deren ehemaligen Nutzung oder Ursprung gemacht werden.