Die Nutzung von Erdwärme soll weiter ausgebaut werden. Mit Hilfe eines Forschungsprogramms werden dazu in Nordrhein-Westfalen momentan Ultraschallbilder von tiefen Erdschichten gemacht. In der Atsch wird daher eine Woche lang der Boden zum Beben gebracht.
Entlang der Sebastianusstraße liegen seit Tagen kleine orange Kästen am Straßenrand. Die daran angebrachten Zettel sorgen für Aufklärung: Bei den Boxen handelt es um sogenannte „Geophone“, die Vibrationen im Boden aufzeichnen.
Gesucht werden wasserführende Gesteinsschichten, die sich erfahrungsgemäß gut für die Gewinnung von Erdwärme eignen. Solche Untersuchungen finden seit einigen Tagen durch den Einsatz sogenannter „Vibro-Trucks“ auch in Stolberg statt. Mit den ersten Pilotmessungen sollen unter anderem Messparameter für künftige Untersuchungen angepasst und verbessert werden.
Mit Hilfe der sogenannten Vibrationsseismik können die Wissenschaftler ohne Bohrungen in die unter der Sebastianusstraße liegende Erdschichten blicken:
„Messfahrzeuge senden über eine hydraulisch absenkbare Rüttelplatte Schwingungen in den Untergrund, die durch die verschiedenen Gesteinsschichten in der Tiefe unterschiedlich stark reflektiert werden“, erklärt der geologische Dienst NRW.
Aus den an der Erdoberfläche aufgezeichneten Reflexionen könne man dann zweidimensionale Abbilder des Untergrundes erstellen, ähnlich wie bei einem Ultraschallbild.
Während der Pilotseismikmessungen bleiben die Vibro-Trucks an jedem Messpunkt drei bis vier Minuten stehen und vibrieren in unterschiedlicher Stärke und Dauer. Die Schwingungen seien währenddessen in der unmittelbaren Nähe der Fahrzeuge deutlich spürbar und es könne durch den langsam fahrenden Konvoi aus drei bis vier Fahrzeugen zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kommen.
„Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die Unannehmlichkeiten“, erklärt Dr. Tobias Fritschle vom GD NRW.
Die Messungen werden rund eine Woche lang andauern und zwischen dem Ortsausgang der Atsch und der Kreuzung in Richtung Buschmühle stattfinden.