Wenn es einmal über längere Zeit regnet oder sogar zeitgleich Schnee in der Region abtaut, dann steigen die Pegel von Vichtbach und Inde. Das führt an mehreren Stellen im Stadtgebiet dazu, dass die Gewässer gelegentlich über die Ufer treten.
Betroffen sind meist Gärten und tief gelegene Flächen entlang der Ufer. An diesen Punkten arbeitet der Wasserverband inzwischen mit Anwohnern zusammen, um die Uferbereiche und dahinter gelegene Grundstücke vor Überflutungen zu schützen.
Der Wasserverband könne zwar nicht generell allen Bürgerinnen und Bürgern individuell Sandsäcke zum Schutz von Einzelobjekten zur Verfügung stellen, jedoch gebe es bestimmte Umstände, bei denen der WVER mit Privatpersonen zusammenarbeite. Es gehe bei den Einzelmaßnahmen immer darum, sogenannte „Schutzziele“ zu erreichen.
Nach Absprache habe man zu diesem Zweck zum Beispiel auf mehreren Privatgrundstücken bereits vor einiger Zeit sogenannte „Big Bags“ platziert. Dabei handelt es sich um große, meist mit Sand gefüllte, quadratische Säcke. Auf diese Weise sollen Grundstücke durch provisorische Sandsackmauern vor Überflutung geschützt werden.
Aber auch individuelle Lösungen und die Anlieferung von Sandsäcken während steigender Pegelstände werden inzwischen praktiziert. Weil die Inde beim letzten Anstieg vor zwei Wochen über die Ufer überzutreten drohte, lieferte der Wasserverband einer Frau aus der Atsch Sandsäcke nach Hause:
„Ebenso machten in dem von Ihnen genannten Fall Sandsäcke Sinn; es wird im Bedarfsfall nicht nur das Grundstück der besagten Stolbergerin geschützt; ebenso profitiert von dem Schutz auch das Gewerbegebiet Atsch“, berichtet Marcus Seiler vom WVER.
Auch wenn der Wasserverband nicht jedem Stolberger im Fall von steigenden Pegelständen Sandsäcke liefere, so könne man sich als Bürgerin oder Bürger, der bei sich einen möglichen Gefahrenpunkt sehe, trotzdem an den Verband wenden.
Der Unternehmensbereich Gewässer nehme sich dann dem Thema an und bewerte die individuelle Situation, erklärt der Wasserverband.