Wenn man über die Wehebachtalsperre am Stadtrand von Stolberg spaziert, bekommt man schnell den Eindruck, dass noch sehr viel Platz in dem riesigen Stausee vorhanden sei. Momentan sieht das aber anders aus – Die Talsperre ist so gefüllt wie seit 22 Jahren nicht mehr.
In den letzten Tagen hat sich der Stausee am Stadtrand von Stolberg auf insgesamt über 23 Milliarden Liter Wasser angestaut. Damit erreicht die Talsperre ihren dritthöchsten Füllstand in ihrer über 40jährigen Geschichte:
„Der hohe Einstau kam dadurch zustande, dass es in den vergangenen Monaten starke Zuflüsse aus dem Einzugsgebiet der Talsperre gab. Aufgrund einer Revision in der unterhalb des Dammes gelegenen Trinkwasseraufbereitungsanlage wurde außerdem über einen Zeitraum von zweieinhalb Monaten kein Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung entnommen“, erklärt der WVER zu den Gründen.
Der Stausee fasst bis zu 25,1 Millionen Kubikmeter Wasser, das vor allem zur Trinkwasseraufbereitung im Raum Aachen und Düren genutzt wird. Zugleich trägt die riesige Mauer aber auch zum Hochwasserschutz am Unterlauf des Wehebachs bei.
Eine Erfordernis, einen Teil der jetzigen 23 Million Kubikmeter über die Hochwasserentlastung abgeben zu müssen, bestehe in der jetzigen Situation aber nicht:
„Bis zum Erreichen des im Sommer freizuhaltenden Hochwasserschutzraums von knapp einer Mio. Kubikmeter ist noch Luft; außerdem sind durch wärmere Witterung, sinkende Zuflüsse und kontinuierliche Entnahme für die Trinkwasserversorgung sinkende Pegelstände zu erwarten“, erklärt Marcus Seiler vom WVER.
Der zweithöchste Pegelstand nach Inbetriebnahme wurde im Mai 2002 gemessen. Damals fasste der See rund 24,2 Mio.
Die in der Talsperre vorhandene Wassermenge sei für der Wasserverband Eifel-Rur als Betreiber sehr erfreulich. Die Wasserversorgung für die Region sei in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr durch den hohen Füllstand schon jetzt gesichert.