Die Stadt Stolberg schlägt vor, eine weitere Unterkunft für Geflüchtete im Stadtteil Atsch einzurichten. Über die Umsetzung des geplanten Vorhabens soll Mitte April der Stolberger Stadtrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit entscheiden.
Nach der Hochwasserkatastrophe war Stolberg lange Zeit von der normalen Zuweisung von geflüchteten Menschen ausgenommen. Seitdem die Sonderregelung für flutgeschädigte Kommunen weggefallen ist, stößt die Stadt an die Grenzen ihrer vorhandenen Kapazitäten.
Nach dem Wegfall der Ausnahmeregelung hatte sich die Verwaltung Anfang des Jahres dazu entschlossen, zusätzlich zur Aufnahmeeinrichtung am Stolberger Berufskolleg eine weitere Turnhalle am Glashütter-Weiher für den Schul- und Vereinssport zu sperren, um dort eine provisorische Unterkunft einzurichten.
Von Anfang an habe man bei der Stadtverwaltung eigentlich vermeiden wollen, dass Turnhallen für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden müssen und habe daher versucht die Zuweisungen so lange wie möglich mit gemietetem Wohnraum zu bewältigen. Die Kapazitäten auf dem freien Markt seien aber inzwischen erschöpft, weshalb man nun versuche zu Entlasten:
„Ziel ist die Entlastung und perspektivisch wenn möglich die Wiederverfügbarkeit der aktuell mit Geflüchteten belegten Turnhalle am Glashütter Weiher“, erklärt die Stadtverwaltung auf unsere Nachfrage.
Für die neue Unterkunft soll ein altes Industriegebäude in der Hamm-Mühle genutzt werden, in dem das Deutsche-Rote-Kreuz dann mit Zustimmung des Stadtrats die Betreuung übernehmen würde.
Der Verein versorgt momentan auch schon die beiden vorhandenen Turnhallen-Unterkünfte mit einem Sicherheitsdienst, täglicher Verpflegung sowieso umfassender Betreuung und könnte bald auch das neue Projekt im Gewerbepark Atsch begleiten.
Wie viele Personen in der Unterkunft Platz finden und wie das Konzept konkret aussehen werde, wolle die Stadtverwaltung vor der Abstimmung im Stadtrat nicht für die Öffentlichkeit zugänglich machen.