Gestern Nachmittag bemerkten Anwohner im Schnorrenfeld zwei ausgewachsene Kanadagänse im Gleisbett nahe dem Feuerwehr Gerätehaus an der Eisenbahnstraße. Die Gänse warteten auf ihre Küken, die zwischen den Schienen festsaßen.
Insgesamt fünf Küken versuchten vergeblich über die hohen Schienen der Zuggleise in Richtung Vichtbach zu springen. Vorbeifahrende Züge hatten eine der Gänse augenscheinlich bereits verletzt. Einige Anwohner bemerkten die Situation und versuchten die Zugvögel aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Die Rettung der Gänsefamilie erweckte dabei schnell Aufmerksamkeit: Zuvor waren bereits mehrere Kinder durch einen vom Hochwasser beschädigten Zaun in den Gleisbereich geklettert, um die Gänseküken zu füttern.
Als Erwachsene die Gefahr der Situation erkannten nahmen sie sich selbst der Sache an und versuchten die Vögel aus ihrer misslichen Lage zu befreien:
„In dem Moment kam tatsächlich schon die Euregiobahn und der Zugführer hupte bevor er langsam und vorsichtig an den Tieren vorbei fuhr. Als er dann vom Mühlener Bahnhof zurück kam und unsere Rettungsaktion bemerkte, hielt er an, stieg aus und hat mit uns gemeinsam die Gänse aus dem Gleisbett befreit“, erzählt uns eine Anwohnerin.
Die Tiere wären ohne Unterstützung vermutlich nicht mehr über die hohen Schienen gelangt. Um die Gänseküken aus ihrer Lage zu befreien habe man gemeinsam mit dem Zugführer ein Küken nach dem anderen aus den Schienen bis zu einem nahe gelegenen Zaun in Richtung Bach getragen.
„Nachdem wir die kleinen Gänse bis zu einem nahegelegenen Zaun gebracht hatten, ist der nette Zugführer wieder in die Euregiobahn eingestiegen und weiter gefahren“, freut sich die Stolbergerin.
Im Anschluss konnte die Gänsefamilie wieder sicher an das hinter dem Zaun gelegene Bachufer der Vicht gelangen.